Atlantis

Lerngruppe Atlantis (Inselgruppe)

Die Lerngruppe Atlantis besuchen Schüler*innen des Lernhauses, die „Probleme in der Schule haben“, könnte man sehr vereinfacht sagen. Das Angebot richtet sich vornehmlich an die jüngeren Jahrgänge; an Mädchen und Jungen gleichermaßen. Seit einem Jahr besuchen zeitweise auch ältere Schüler die Lerngruppe Atlantis, wenn das, aufgrund der Nachfrage, möglich ist. Der Besuch der Lerngruppe Atlantis ist immer zeitlich begrenzt und kann höchstens ein Schuljahr andauern. Ziel ist immer, unsere Schüler*innen so schnell wie möglich in ihre Stammlerngruppe zurückzuführen.

Ein Kind wird von seinen Lernbegleitern /Mentoren in die Lerngruppe Atlantis empfohlen, wenn es Verhaltensauffälligkeiten oder Adaptionsprobleme, egal welcher Ursache zeigt. Viele Kinder haben z.B., insbesondere nach der Corona-Krise, Probleme den Anschluss im „normalen Schulalltag“ zu finden, was sich vielfältig im Verhalten zeigen kann. Andere haben Probleme mit dem Wechsel zur „großen Schule“ und benötigen Zeit und ein besonderes pädagogisches Konzept, um ankommen zu können. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass viele unterschiedliche Gründe dazu führen können, dass ein Schüler/eine Schülerin einige Wochen, Monate oder auch manchmal ein ganzes Schuljahr die Lerngruppe Atlantis besucht.

In der Lerngruppe Atlantis wird nach den pädagogischen Konzepten ETEP (Entwicklungstherapie/Entwicklungspädagogik nach Prof. Wood/USA) und „Neue Autorität“ (Haim Omer/v.Schlippe) mit den Schüler*innen gearbeitet. Das bedeutet z.B.  ganz einfach, dass wir bei der Aufnahme eines Kindes nach bestimmten pädagogischen Kriterien eine einfache Form der Bestandsaufnahme machen um dann mit den Schüler*innen zusammen an ihrem Verhalten, ihrer Selbst- und Fremdwahrnehmung dahingehend zu arbeiten, dass sie ihre Sicht auf sich selbst und auf andere positiv verändern können. Dazu ist eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern notwendig, die wir immer in diesem Prozess mitnehmen und teilhaben lassen, bzw. ihre Unterstützung auch einfordern. Manchmal muss sich ein System ändern, damit sich ein Kind positiv entwickeln kann. Wir arbeiten hier auch ggf. mit externen Stellen zusammen, um für unsere Schüler*innen bestmögliche Unterstützungs- und Hilfssysteme anbieten zu können.

Natürlich wird bei uns auch unterrichtet, aber verkürzt. Das bedeutet, dass unsere Schüler meist „nur“ vier Stunden täglich Unterricht haben. Neben Deutsche, Mathematik und Englisch werden zudem Projekte in den Fächern Sport, Geschichte/Politik oder Erdkunde angeboten. Was erstmal wenig aussehen mag ist im Resultat sehr viel, denn ein Kind, welches sich Prozess der Verhaltensveränderung befindet „bearbeitet“ neben dem Schulstoff psychisch sehr viel, was erst später sichtbar wird.

Der Schulalltag in der Lerngruppe Atlantis ist sehr strukturiert. Jedes Kind hat einen eigenen, reizreduzierten Arbeitsplatz. Es wird bewusst auf die Arbeit mit neuen Medien verzichtet und sehr viel gemeinsam, aber dennoch differenziert gearbeitet. Wir passen die Lerninhalte zunächst auf die Möglichkeiten der Schüler*innen an und steigern langsam das Lernniveau. Wir legen sehr viel Wert auf das Miteinander, was manchen Schüler*innen anfänglich schwerfällt, weil „man sich so schlecht entziehen kann“. Es wird ein wertschätzender Umgang gepflegt. Neben Gesprächen in der Gruppe werden bei Bedarf auch Einzelgespräche mit den Schüler*innen geführt, wenn das notwendig ist. Neben der Struktur ist eine konsequente Haltung für uns zielführend, damit sich die Schüler*innen im „gesteckten Rahmen“ sicher fühlen und positiv entwickeln können.

Die Verweildauer bei der Lerngruppe Atlantis ist unterschiedlich lang. Steht eine Rückführung in die Stammlerngruppe an, wird diese langsam vollzogen und nach Möglichkeit auch begleitet. Die Arbeit des Schülers/der Schülerin an sich selbst ist abgeschlossen, wenn eine Rückführung in die Stammlerngruppe langfristig gesehen eine positive Entwicklung nimmt. Die Lerngruppe Atlantis bleibt auch für die Schüler die uns verlassen haben, immer ansprechbereit, damit sie sich auf ihrem „neuen Weg“ auch weiterhin sicher fühlen können.

Die Lerngruppe Atlantis ist weder Untergang noch Exklusion! Für viele ist sie für eine Zeit Halt, Sicherheit und dann der Weg in eine positive Schullaufbahn. Was im Schuljahr 2021/2022 als Pilotprojekt am Lernhaus im Campus begonnen hat ist heute fester Bestandteil des pädagogischen Konzepts der Schule. (Betz/012024)

 

Ergänzend zwei interessante Presseberichte zu unserem "Atlantis"-Konzept:

Osterholzer Kreisblatt 13.03.2023

Sozial Extra März 2022

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